Aufklärungs- und Leitstation 1S91

- die Arbeitsplätze der Besatzung

Die Besatzung der 1S91 besteht aus 4 Mann. In der NVA umfasste die Besatzung außerdem  zwei Reservefunkorter, die sogenannte Zweitbesatzung. In der Gefechtarbeit wurde der Platz des Führungszugführers/ Stationsleiters durch den Batteriechef besetzt. 

(Alle Fotos dieser Seite R. Wagner)  

Arbeitsplatz des Schießenden der Batterie (Batteriechef oder Stationsleiter 1S91)

Links befindet sich das Eingabegerät für die Parallaxe. Darunter befand sich im Original eine R-123 zur Verbindung mit der Regimentsführung. Rechts daneben das Startpult des Schießenden. Dort erfolgte die Anzeige der Verbindung zu den 2P25. Mit den Kippschaltern wurden die zum Schießen ausgewählten Startrampen "zugeschaltet". Die darunter befindlichen Lampen zeigen die Bereitschaft der Startrampen und der Fla-Raketen an. Die roten Knöpfe sind die Startknöpfe für die jeweilige Startrampe. Dazu musste jedoch zuvor mit dem Startschlüssel das Startschloss (unter dem Startknopf für die erste Rampe) entriegelt werden. Das Rundsichtgerät befand sich zwischen den Arbeitsplätzen des Schießenden und des Oberfunkorters. Der Schießende war für die Zielauswahl, Kennungsabfrage, Auswahl der Startrampen zum Schießen und den Start der Fla- Raketen zuständig.     

Ebenfalls zum Arbeitsplatz des Schießenden gehört das links über dem Rundsichtgerät angeordnete Pult zur Anzeige der Signale des Telekodegerätes. Zur Anzeige musste auf die Schießenden Rampen per Drehschalter gestellt werden. 

Arbeitsplatz des Oberfunkorters

Der Oberfunkorter (Planstelle Unteroffizier auf Zeit (UAZ - 3 Jahre), war zugleich Gruppenführer der Besatzung. Er war für die Bedienung der Auflärungsstation (1S11), die Zielaufklärung und sowie die Zielzuweisung an die Leitstation zuständig.

Das Rundsichtgerät gewährleistete die Zielaufklärung im 360° Sektor und  einer Entfernung von 5 (3) km bis 65 km. Es konnte in den Entfernungsmaßstäben 5 bis 45 und 25 bis 65 km umgeschaltet werden. Die Darstellung der Zielzeichen erfolgte unterschiedlich für die Richtdiagramme des I  und II Kanals. Oberhalb des RSG befindest sich das Höhensichtgerät der Zielzuweisung mit Drehschalter für 5 definierte Höhenstufen. Rechts neben dem RSG befindet sich das Sichtgerät der Feinzielzuweisung. Es stellt einen Ausschnitt von +/- 20° und +/- 10 km bezogen auf das elektronische Visier des Rundsichtgerätes dar. Daneben befindet sich das Pult zur Steuerung des Sende-, Empfangs- und Störschutzsystems der 1S11. Die Handräder und der Manipulator (Originalbezeichnung, heute würde man Joystick sagen) dienen zur Zielzuweisung nach Seitenwinkel und Entferung. Außerdem konnte ein zweites Ziel zur Zielzuweisung vorbereitet werden.

Arbeitsplatz des Funkorters der Leitstation : 

Die Aufgaben des Funkorters I der Leitstation (Soldat im Grundwehrdienst (GWD) - 18 Monate) bestanden in der Bedienung der 1S31 und des Fernsehvisiers zur Erfassung und Begleitung des Ziels nach Winkelkoordinaten und Entfernung. Auf Befehl schaltete er den Sender "D" zur Zielaufhellung zu.  Von Links nach rechts : Entfernungssichtgerät (ESG), Leitsichtgerät (LSG), Steuerpult zur Bedienung des  Sende-, Empfangs- und Störschutzsystems der 1S3, Bildschirm des Fernsehvisiers. Im Vordergund und unterhalb des TV-Bildschirms _ Manipulatoren und Handräder zum Erfassen des Ziels und zur halbautomatischen oder manuellen Zielbegleitung. (automatische Zielbegleitung war auch möglich). Das Sichtgerät des ESG verfügte über eine Zweistrahl-Elektronenstrahlröhre mit elektrostatischer Auslenkung 13LO48. Es wurden zwei Entfernungsauslenkungen dargestellt. Die Grobskala reichte bis 60 km, die Feinskala entrechend des Bandimpulses 2km. Das Sichtgerät des LSG verfügte über eine Elektronenstrahlröhre mit magnetischer Ablenkung und Strahlfokussierung. Es war ein Sichtgerät des Ryps B mit Helligkeitsmodulation des Strahls. Es konnten Entfernung + Höhenwinkel oder Enfernung und Seitenwinkel dargestellt werden. Die Rastergröße betrug 75x60mm

Arbeitsplatz des Fahrer

Der Panzerfahrer (UAZ Planstelle) war zusätzlich für die Bedienung der Gasturbine und des Ausfahr- und Horizontrierungssystems der 1S91 zuständig. Rechts neben dem TV Bildschirm sind einige Pulte zu erkennen, die durch den Panzerfahrer zu bedienen waren. Oben befindet sich das Steuerpult der Ausfahr- und Horizontierungseinrichtung. Darunter befindet sich das Steuerpult der Stromversorgungsanlage und der Gasturbine. Unterhalb dieses Pultes befindet sich im Original die R-123 zur Verbindung mit der FRBttr. Nicht im Bild die typischen Bedienelemente russischer Panzertechnik mit Vorwärmanlage, elektrischer/Druckluftstartanlage, Lenkhebeln feststellbarem Handgashebel......    

Unter dem Pult des Funkorters der Leitstation befand sich auch der Block für die Aufnahme der Codefilter des Kennungsgerätes 1S51. Die 1S51 war eine Variante des russischen Standard- Kennungsgeräts "Kremnij 2".

Ralf Wagner, 2004