SLS 9A33BM2

Bestand und taktisch technische Angaben

Antennen- und Starteinrichtung Bl. 00-04-20M mit Startsystem 9P35M1

 Schema der Antennen und Starteinrichtung - wurde zur technischen Ausbildung verwendet Foto: R. Wagner

Im ursprünglichen Projekt waren die Antennensteuereinrichtung und das Startsystem getrennt ausgeführt. Bereits vor vor dem ersten Erprobungsschießen wurden beide Systeme zur Antennen und Starteinrichtung auf einer Lafette zusammengefasst

Die Antennensteuereinrichtung diente der Überführung der Antennenanlage aus der Marsch in die Gefechtslage, zum Richten der Antennenanlage nach Höhen und Seitenwinkel und der Stabilisierung der Antennenanlage vor allem bei der Gefechtsarbeit in der Bewegung. Dazu verfügt die ASE der SLS über Elektromaschinenverstärker um die vom Rechner berechneten Richtwerte in Steuersignale für die Richtantriebe der Antennen des Funkmessgerätes Ziel und Rakete umzuwandeln.

Die SLS kann bei Geschwindigkeiten bis zu 15 km/h Ziele aufklären und zuweisen. Das Erfassen, die Zielbegleitung und der Start erfolgten aus dem sogenannten "kurzen Halt". 

Die Starteinrichtung dient zur Aufnahme von insgesamt 6 Containern mit Fla-Raketen 9M33, der Stromversorgung der Fla-Raketen und der Übermittlung der Kommandos des Rechengerätes. Die Träger für die Startcontainer sind auf einen Startwinkel von 22,3° fixiert. 

Basisfahrzeug BAZ 5937/39

 

Basisfahrzeug BAZ 5937/39 Zeichnung: Seite Militärtechnik von Jörg Siegert

In der Projektionsphase war für den FRK OSA ein leicht gepanzertes Basisfahrzeug mit Kettenfahrwerk vorgesehen. Als sich das nicht realisieren ließ, wurde das Brjansker Automobilwerk (BAZ) beauftragt ein entsprechendes Fahrzeug zu entwickeln. Dort war bereits ausgehend vom ZIL-135 begonnen worden, eine Fahrzeugfamilie für taktische und operativtaktische Raketen zu entwickeln. In Folge entstand die Fahrzeugfamilie BAZ 5921/22 (9K79 "Totschka"),  BAZ 5937/39 (9K33 "OSA") und BAZ 6944 (9K714 "OKA"). Alle diese Fahrzeuge zeichnen sich durch hohe Beweglichkeit und Geschwindigkeit sowie Schwimmfähigkeit aus. Der BAZ 5937 ist das Basisfahrzeug für die SLS 9A33 (9A33BM) und verfügt außer dem Spezialteil mit Antennen und Starteinrichtung über die Stromversorgungsanlage 9I210 mit Gasturbine und einen 35 KW Hilfsgenerator für die Notversorgung des Spezialteils. Der BAZ 5939 ist das Basisfahrzeug für das TLF 9T217 und verfügt über einen Kran,  einen Laderaum für 12 Container mit 9M33 und einen Zusatztank über nochmals 320l. 

Die BAZ 5937/39 sind nicht gepanzert. Versuche, die Fahrzeuge mit einer leichten Zusatzpanzerung zu versehen scheiterten bereits bei der Ausgangsversion, da die Schwimmfähigkeit nicht mehr gewährleistet war. 

Spezielle Fahrschulfahrzeuge gab es für diesen Typ nicht. Dazu wurden die TLF 9T217 genutzt.

 

BAZ 5937 (SLS)

BAZ 5939 (TLF)

Länge 9,27 m 9,10 m   
Breite 

2,78 m 

Breite in Gefechtslage - Artillerieteil um 90° gedreht 4,49 m  
Höhe 1,95 m  1,95 m   
Höhe mit Spezialteil in Gefechtslage 3,99 m    
Höhe mit Spezialteil in Gefechtslage 4,85 m    
Radstand 

2,8 m 1. zu 2. Achse 2,6 m 2. zu 3. Achse

Bodenfreiheit 0,43 m
Steigfähigkeit  58%
max. Querneigung 30%
Kletterfähigkeit 0,5 m
Überschreitfähigkeit  2 m 
KS-Vorrat 320 l 320 + 640 l*
Normverbrauch 80 l/100km
Leermasse  10,65 t 10,60 t

Masse des Spezialteils bzw. der Zuladung 

8,03 t 5,80 t
Gesamtmasse 18,68 t 16,40 t
Antrieb 

4 Takt Diesel 6V 5D20W300 (5D20K300)

Leistung 

220 KW (310 PS) bei 2600 U/min

max. Geschwindigkeit

Straße: 80 km/h, Gelände: 15 km/h, Wasser: 8 km/h. Auf der Straße und im Gelände wurden in der Praxis deutlich höhere Geschwindigkeiten erreicht. Die 15 km/h wurden i.d.R. bei der Gefechtsarbeit in der Bewegung gefahren.    

Fahrbereich 400 km ohne Nutzung der Gasturbine

* Interner Zusatztank zum Nachtanken der SLS 9A33 

Zur Ausrüstung des Basisfahrzeugs gehören weiterhin: Bordsprechanlage und 1 Funkgerät R-123, eine Kernwaffenschutzanlage, die Vermessungseinrichtung TNA-3. 

Stromversorgungsanlage 9I210  

Die Stromversorgung der 9A33BM2 erfolgte mit 3 Phasen Wechselstrom 220V /400 Hz und 27 V=. dazu verfügte das Fahrzeug intern eine Gasturbine 9I210 die 50 KW leistet. Die Gasturbine befindet sich auf der rechten Seite längs in Fahrtrichtung. Zum Motor zuschaltbar ist ein Generator mit 35 KW, der nur beim Ausfall das Spezialteil versorgt. Außerdem ist eine externe Fremdstromversorgung mit Hilfe externer Aggregate (z.B. PÄS-100) oder stationären Umformeranlagen möglich.

Gasturbine der 9A33, Foto: R. Wagner