Bild aus einem russischen
Werbeprospekt zum Vertrieb des Systems OSA-K durch
Rosvoronexport/ Kupol Electromechanical Plant/ Arsenal-Odessa |
1.
Einsatz in der NVA und im FRR-11
Der FRK 9K33 wurde ab 1984 in der NVA
eingeführt. Zunächst wurde das FRR-8 in Schwerin und ab 1987 das
FRR-11 in Weißenfels damit ausgerüstet. Damit verfügte die NVA
erstmals über ein FR-System, dass in der Lage war, völlig autonom zu
handeln. Aufklärung, Zielzuweisung- und Begleitung sowie Start und
Lenkung der Fla-Rakete waren erstmalig von einem Gefechtsfahrzeug
möglich, außerdem war das Basisfahrzeug schwimmfähig ausgelegt und
gewährleistete im Gelände hohe Marschgeschwindigkeiten . Obwohl der
FRK noch heute, als 20 Jahre nach seiner Einführung in die NVA zu
den modernsten seiner Klasse gehört, war offensichtlich keine
weitere Einführung geplant. Der Perspektivplan zur Technischen
Ausrüstung sah für den Beginn der 90-er Jahre die Umrüstung der
2K11-Regimenter auf 9K38 BUK, die weitere Einführung des FRK 9K35
sowie die Modernisierung der Fla-Sfl ZSU-23-4 vor. Zwischenzeitlich
hatte die GSSD begonnen den FRK 9K331 "TOR" in den FRR der
Divisionen einzuführen, so dass die restlichen FRR 2K12 in der
Perspektive wohl eher auf dieses System umgerüstet worden
wären.
Zum Fla-Raketenregiment gehörten 5
Fla-Raketenbatterien, die Führungsbatterie (FüBttr), die Batterie
technische Sicherstellung und Instandsetzung (BTSI) und eine Transport und
Versorgungskompanie (TVK). Das Regiment verfügte über einen
Gesamtbestand von 480 Fla-Raketen (4 Kampfsätze). Der Kampsatz einer
FRBttr betrug 24 Fla- Raketen. Davon befanden sich 12x 9M33 auf den
beiden "Gefechts-SLS" und 12x 9M33 auf dem Gefechts-TLF (siehe Liste
Raketennummern
3. FRBttr). Damit befanden sich allein im Gefechtspark 120 Fla-
Raketen verladen auf Gefechtsfahrzeugen der FR-Batterien. Weiter 240
Fla- Raketen befanden sich auf Raketentransportfahrzeugen und 120
Fla-Raketen waren in Transportgestellen gelagert.
2. Bestand des FRK (FRR-11) Führungsbatterie
(Fübttr)
1 x
Automatisierte Führungstelle (AFüSt) PU-12M
|
1x Rundblickstation
RBS-40 (P-40) |
2x Rundblickstation
RBS-19 (P-19) |
1x Rundblickstation
RBS-18 (P-18) |
Fla-Raketenbatterie
(FRBttr):
1 x Automatisierte Führungstelle (AFüSt) PU-12M
|
Führungsfahrzeug des
Bttr.-Chefs.
Diente zum Empfang der Zielzuweisung von der FüBttr, (ggf
auch von der FüBttr. des CTLA) und weitergabe der
Zielzuweisung an die einzelnen SLS. |
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4 x Start- und Leitstation (SLS) 9A33BM2
|
Völlig autonom
einsetzbares Gefechtsfahrzeug, dass über eine eigene Aufklärungs- und Zielbegleitstation sowie
Funkkommandosender sowie 6 Startbalken für den Start der
Fla-Raketen aus Container verfügte. |
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2 x Transport und Ladefahrzeug (TLF)
9T217
|
Fahrzeuge
zum Transport von jeweils 12 Fla-Raketen. Mit dem bordeigenen Kran
und mit Hilfe einer Spezialtraverse für max. 3 Containern
wurden die 9A33 be- bzw. entladen laden. Ein Zusatztank
enthielt zudem eine Dieselreserve für die SLS. |
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48
Fla-Raketen (FRa) 9M33M3
|
Einstufige Fla-Rakete, Lenkverfahren
: Funkkommandolenkung, war in einem Start- und
Transportcontainer Container
untergebracht, wodurch eine sehr geringe Nachladezeit
der SLS erreicht wurde. |
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1 x MTO 9W210 mit Aggregat AB-8 |
Prüf und
Abstimmbasis (PAB) Koffer, auf Basis Zil-131. Diente zur
Durchführung technischer Wartungen und Instandsetzungen an
den SLS. |
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1 x EWZ Satz 9F372 |
Unterbringung auf
einem Zil-131 Pritsche/ Plane |
|
Sicherstellungstechnik
Zur
Sicherstellungstechnik gehörten verschiedene Kontroll- und
Wartungsfahrzeuge, die sich mit Ausnahme der bereits genannten
Fahrzeuge MTO 9W210 und EWZ-Satz 9F372 im bestand der BTSI befanden.
Dabei handelte es sich im wesentlichen:
9F16 |
Fahrzeuge
mit dem Satz für den Aufbau des technologischen Durchlaufs
zur Entkonservierung, Prüfung und Vorbereitung der
Fla-Raketen 9M33.Dazu gehörten u.a. 2 Zil-131 Pritsche mit
Kran |
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2x
KPS 9W242 |
Kontroll-
und Prüfstation zur Prüfung und Komplexkontrolle der
Fla-Raketen 9M33 |
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2x
Kran 9T31 |
im
Bestand der BTSI zum Entladen der Raketentransportfahrzeuge |
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9G22M |
Luftbetankungsfahrzeug |
|
Raketen-
transportfahrzeug
|
Raketen-Transportfahrzeug
Ural 375D mit Hänger zum Transport von jeweils 18
Raketenkassetten 9Ja 254 in Transportgestellen |
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1x
9W914 |
Justierturm
zur Einstellung des Antennensystems der 9A33 |
|
2x
9F632 |
Trainer
auf Ural 375D. Die Kabine enthielt alle Arbeitsplätze der
SLS in analoger Anordnung und einen Arbeitsplatz zur Eingabe
der Luftlage |
|
3. Gefechtseigenschaften
des FRK
Die wesentlichen Parameter zur
Charakterisierung der Gefechtseigenschaften eines FRK sind die Ausmaße der Vernichtungszone,
die Vernichtungswahrscheinlichkeit, Manövermöglichkeiten,
Deckungsmöglichkeiten und Zeitbilanz. Darüber hinaus ist dieser
Fla-Raketenkomplex durch seine sehr hohe Mobilität und
Integriertheit der Gefechtsfahrzeuge gekennzeichnet. Alle
Gefechtsfahrzeuge der FRBttr`n verfügten über eine ausgezeichnete
Geländegängigkeit und waren schwimmfähig. In den SLS waren die
Funktionen Zielaufklärung, Zielbegleitung und Raketenlenkung
vereinigt. Somit war jedes Gefechtsfahrzeug auch in der Lage,
autonom zu handeln. Leider war die automatisierte Zielzuweisung
nicht bis in dei einzelnen SLS möglich und Die taktisch-technischen
Angaben zu den einzelnen Fahrzeugen sind auf den entsprechenden
Datenblättern zu finden. (siehe Elemente von 9K33)
1. Ausmaße der
Vernichtungszone
Gegenkursverfahren
Ziel
Geschwindigkeit |
max.
500m/s |
|
|
bei VZ bis
300 m/s |
bei VZ bis 500
m/s |
Entfernung |
1,5 -10
km |
1,5 -10
km |
Zielhöhe |
25 - 5000
m |
100 - 5000
m |
Kursparameter |
6 km |
4
km | Einholeverfahren:
Ziel-
Geschwindigkeit |
max.
300m/s |
Entfernung |
....6,5
km |
Zielhöhe |
100
-5000m |
Kursparameter |
max. 6
km | nach optischer Sicht( Methode "Phi"):
Ziel-Geschwindigkeit |
max. 100m/s bzw.
Hubschrauber in der Standschwebe |
Entfernung |
2....6,5
km |
Zielhöhe |
10
-25m | |
2.
Vernichtungswahrscheinlichkeit (mit einer
Fla-Rakete)
- manövrierende
Ziele |
0,55 bis
0,85 |
- Kampfflugzeuge
(hz=10m) |
0,12 bis
0,55 |
-
Kampfhubschrauber (hz=10m) |
0,07 bis
0,12 |
-
Marschflugkörper (10m Höhe) |
0,12 bis
0,38 |
|
3.
Feuermöglichkeiten
- Anzahl der Zielkanäle: 20 (FRR), 4 je
Bttr
- Anzahl der Raketenkanäle: 8 je
FRBttr
- mathematische Erwartung zur Abwehr eines
Anflugs (FRR) bei
einem Kampfsatz von 120 Raketen und
Start von 2x9M33 kann
ein FRR in 3 Minuten 40 Ziele
bekämpfen
- mathematische Erwartung zur gleichzeitigen
Bekämpfung von
Zielen, wenn alle 9M33
beladen sind und einer bei
Vernichtungswahrscheinlichkeit von
0,6: 18 Luftziele |
4.
Manövermöglichkeiten
- Möglichkeit zur Aufklärung aus der
Bewegung
- Schießen aus dem kurzen Halt: ca. 2
min
- Zeit zum Beladen einer 9A33
mit 6x 9M33 : 6 min
- Reichweite/Marsch ohne
Nutz. der Gasturbine 300 km
- Marschgeschindigkeit 15 km/h
Gelände, 70km/h Strasse (praktisch
jedoch deutlich schneller, 8 km/h
Wasser)
- PU-12M, 9A33BM2 (max. 4 9M33) und 9T217
sind schwimmfähig |
5.
Zeitbilanz
- vorläufige Vorbereitung zum
Schießen
(Einschaltzyklus 3,8 min +
Funktionskontrolle 3,0 min): 6,8 min, mit kompletter
Entfaltung
PU-12M: 14 min
- unmittelbare Vorbereitung zum
Schießen
(Kdo. Zielzuweisung bis
Startbereitschaft Rakete) 41-60s.
Schießzyklus :
60s |
|