Wo liegt eigentlich Aschuluk ?

Aschuluk, kurz auch "Ashu" lag irgendwie südlich von Aktjubinsk sowie östlich von Charabali und bestand nur aus dem Verladebahnhof mit Wassertum , einigen Holzhäuschen und Telegraphenmasten. (Siehe auch Karte. Über die deutsche Schreibweise und Aussprache dieses Polygons gehen die Meinungen auseinander: Ashulug, Ashuluk, Aschulug, Archelug..... Varianten gibt es reichlich. Ich hab mich (mit mir selbst) auf die hier verwendete Schreibweise (einstimmig) geeinigt.  

Alle Fotos dieser Seite: FRR-11, Sammlung Jörg Freiwald  

Marschband bestehend aus den 2T7 der FRBttr`n und Technik der TVK (1984)

1S91 fährt zum Marschband auf (1984). Im Hintergrund Protzen des  FRK "Wolchow"

Nach der Entladung wurden Transportweise verschiedene Marschkolonnen zusammengestellt. In der Regel gab es beim Transport der FRBttr`n eine Marschband mit Panzer- und Kettentechnik (SPW+1S91+2P25) bzw. 1988  SLS+ PU-12M  und ein Marschband mit der "übrigen" Radtechnik.  Zum eigentlichen Schießplatz ging es gut 50 km in die Steppe - eine Strecke, auf der dieser Marsch schon mal zur Wüstenralley ausarten konnte. Einziges echtes Risiko bildete am Rande des Feldparks ein Salzsee (oder besser Salzsumpf), der in heißen Sommern manchmal vom Sand zugeweht war.... und...... unsere P40 steckte da auch mal drin...  
Das Ende des Radmarschbandes (1984) 1S91 nach dem Entladen. Die zusätzlichen Holzkeile befinden sich noch auf dem Wellenbrett (1984) 

Das komfortabelste "Haus am Platz" - war das "Europa1" Zwei Mann je Zimmer, ein Wasch- becken und jeden Morgen eine Karaffe Wasser. "Europa2" fiel da schon deutlich spartanischer aus. 

Mit Blick aus dem Fenster in Richtung "Flugplatz"........oder Steppe pur... 

Sonnenuntergang über der Steppe 

Am Ende dieses "Highways" wartete dann eine typisch russische Kaserne auf uns. Je nach Dienstgrad und Dienstellung bekam man dann ein Feldbett in einen Schlafsaal (interner Code "Südkorea 136"), ein Bett im "Europa  2" ( 4 Mann je Zimmer) oder im "Europa 1"( 2 Mann je Zimmer). 

Strom und Wasser gab es zu festgelegten Zeiten: morgens und abends je 1 -2 Stunden. Zum Duschen gab es eine Freiluftanlage. 

In der Kaserne gab es noch ein paar Lädchen, eine Offizerskaja, wo es für Berufssoldaten Pilsner Urquell gab und eine Tschaiskaja. Ab 1986 gab es dann keinen Alkohol mehr in der Kaserne, so dass auf mitgebrachte Reserven zurückgegriffen werden musste. 

Mitunter mußten aber auch mehrere Nächte auf der Technik übernachtet werden, da die Quartiere noch nicht frei waren. Dann gabs als Überraschung durch unsere Polits Wecken MIR RKE zum Sonnenaufgang mit "Spiel mir das Lied vom Tod"....

Noch imposanter war das Übernachten in der Stellung für das LGPS 1984: Lagerfeuerromatik, klarer Sternenhimmel, Wüstenspringmäuse, Fenecks und Skorpione. Am belibtesten waren jedoch die etwa Eidechsengroßen Geckos, die jedoch nur am Tage aktiv waren.

Für unsere "Naturkliebhaberei" gab es aber auch ganz profane Gründe. Viele der dem Flair von Aschu´s  Sanitäranlagen entwöhnten Mitteleuropäer schulterten sowieso  lieber den Feldspaten und trabten in die Steppe. Das hatte den Vorteil Natur pur inklusive der Pillendreher - Käfer zu erleben. 

Ein ex Fla-11-er berichtete mir mal sich in diesem Zusammenhang hier einen Herzenswunsch erfüllt zu haben: "Sich einmal mit dem Dienstplan den A....abzuwischen."   

 

Unsere größten Fans, Insbesondere verspeisten sie gerne unser LFK der ausgelegten Drahtverbindungen. Da sie echte Feinschmecker waren half das Verlegen russischer Kabel - die mochten sie nicht. 

Sonnenuntergang über der Steppe 

update 2005 Ralf Wagner