Abenteuer Bahntransport

 

alle Fotos dieser Seite: FRR-11, Sammlung Jörg Freiwald

Umladen der Technik in Brest 1984 / die 2P25 in Eisenbahn- Transportlage, links zusätzlich eine KBZ (9S417) 

 

Truppentransporte per Eisenbahn gehörten eigentlich zur Routine, denn in fast jedem Jahr gab es eine taktische Übung, ein Feld- oder Truppenlager  und alle 2 Jahre ging es nach Aschulug.

Sowohl beim FR-Komplex 2K12, als auch 9K33 mussten ALS, Startrampen, SLS und die P40 auf Verlademaß umgebaut werden. Bis Brest wurden die Maschinen mit Standartverladekeilen verladen. Innerhalb der Sowjetunion wurde die Technik zusätzlich, z.T. 16-fach  verrödelt. Zum Teil wurde zusätlich das Blockieren der Laufrollen mit Holzkeilen gefordert. Allerdings hatten auch diese Maßnahmen nur noch wenig Effekt, wenn der komplette Tranport schnell einmal über einen Ablaufberg gerollt wurde.

  • Karte des Gesamtstreckenverlaufs Weissenfels-Aschulug (wurde mir freundlicher Weise von OSL. a.D. Schäfer zur Verfügung gestellt. Hinweis : Bitte mit dem Mauszeiger langsam die Strecke abfahren, größere Städte und markante Orte werden dann angezeigt.

  • Detaillierter Streckenplan ab Brest mit allen Stationen. (wurde mir freundlicher Weise von Mj.a.D. Freiwald zur Verfügung gestellt) 

Brest 1988: Ein TLF 9T217 hat soeben entladen und rollt an den Mannschaftswaggons vorbei.

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Brest 1988: Verrödelte und mit zusätlichen Keilen gesicherte 9A33 in Eisenbahntransportlage 

Als Waggonmaterial kamen bis Brest Rmmp, Samms, KMs etc. zum Einsatz. Als sogenannte Mannschaftstransportwagen wurden innerhalb der DDR gewöhnlich "O"- Wagen mit einem gußeisernen Ofen und quer eingebauten Pritschen "aufgerüstet". Zum Gefechtsschießen wurden uns auch schon mal Reko- Personenwagen oder "lange Halberstädter" spendiert... 

Zur Verlegung des Regiments wurden 3 Transporte zusammengestellt :

1. Transport Fübttr.

2. Transport FRBttr`n

3. Transport Sicherstellungstechnik KMS I- Kompanie und technische Bttr (BTSI )

Entladung in Aschulug (2P25, dahinter 1S91) 1984

Aufstellen des Marschbandes (T813, dahinter 2T7 1984

In Brest wurde dann der komplette Transport umgeladen.  Innerhalb der Sowjetunion gab es dann nur einen Standart-Flachwagentyp für die Fahrzeuge. Diese befanden sich oftmals in einem so schlechten Zustand, dass es durchaus vorkam, dass ein LKW durch die Planke einbrach. Das waren dann die Sternstunden unserer Kfz- und Panzertechniker. Besonders Kompliziert gestalltete sich das Umladen 1988, da uns kein Sammelraum für die Technik und eine relativ kurze Laderampe zugewiesen wurde. 

Zum Mannschaftstransport wurden Ammendorfer Langstreckenschlafwagen genutzt. Einige trugen dabei noch Schilder mit dem Baujahr 1954 und stammten also noch aus Reparationslieferungen. Zu jedem dieser Waggons gehörte ein Samowar , ein Ofen mit dem der Waggon beheizt wurde und natürlich eine "Matka", die für die Heizung, den Tee und die Sauberkeit zuständig war. Bis Aschulug benötigten wir ca. 14 Tage. Die Zeit bis zur Entladung sollte in der Regel mit technischer Ausbildung überbrückt werden. Dafür gab es sogar einen festgelegten Dienstplan. Für den Zugfunk waren die Polit's zuständig.  

update 2005, Ralf Wagner