Technik des FR-11, des FRR-11 und der Regiments-Fla-Einheiten in Museen

Seit einigen Jahren besuche ich diverse militärtechnische Museen, insbesondere auf der Suche nach Technik, die auch im FR-11, dem FRR-11 oder den Regeiments Fla-Einheiten eingesetzt wurden. Um es vorweg zu nehmen, die umfangfassenste Sammlung dieser Technik besaß die ehemalige Studiensammlung der Heeresflugabwehrschule in Rensburg. Nach Auflösung der Heeresflugabwehrschule wurde die Technik eingelagert, gerüchteweise mal in Munster oder im Norden Schleswig Holsteins. In der folgenden Aufstellung habe ich unabhängig davon die Bezeichnung "Wehrtechnische Studiensammlung Rensburg" verwendet - ein bisschen auch in der Hoffnung, dass man diese tolle Sammlung, die übrigens auch einige Raritäten der Heeresflugabwehrtruppe der Bundeswehr enthält (Flakpanzer Matador, Flakpanzer Wildcat), wieder einmal vollständig besichtigt werden kann.
Den überwiegenden Teil "unserer" Technik habe ich vor allem in Museen in ehemaligen Mitgliedländern des "Warschauer Vertrages" gesehen insbesondere in Tschechien, Polen, der Ukraine und natürlich Rußland. Außerdem hinaus gibt es noch recht interessante Museen in Ungarn, die ich aber leider noch nicht besichtigen konnte Darüber hinaus gibt es auch Privatbesitzer, die bspw- eine RPK, eine 2P25 oder aber Zu-23-2 besitzen. Auch das MHM in Dresden verfügt über eine ansehnliche Sammlung, die aber zum gräßten Teil im Depot eingelagert ist. Da kann man es höchtens mal zur Museumsnacht versuchen. Nachfolgend führe ich nur Museen auf, in denen ich selbst war, bzw. wo ich die betreffende Technik auch selbst gesehen habe.

Ralf Wagner, 2015
   
 
12,7 mm Fla- MG De Scha K
Das spielte in den Einheite der Truppenluftabwehr nur als Ersatzbewaffnung in den Reihen der A-Bereitschaften der KVP und der Mot. Schützenbataillone eine eine Rolle. Dort war es auf der Ladefläche des leichten LKW G-30 montiert. Darüber hinaus kam es Hauptbewaffnung des SPW 152 und als Fla-MG auf  den mittleren Panzern T-54 und T-55 zum Einsatz.
Zu sehen ist bzw. war dieses Fla-MG:
14,5 mm Fla MG ZPU-2, ZPTU-2 und ZPU-4
Dieses Fla- MG wurde vor allem bei den Regimentsfla- Einheiten sowohl als Zwilling als auch Vierling eingesetzt. Das ist eine Ableitung eines Wladimirow-MGs, dass als KPWT Hauptbewaffnung der SPW-40P2, SPW-60PB und SPW 70 war und noch heute in vielen Ländern eingesetzt wird. Darüber hinaus gab es noch den SPW-152 mit Zwillings Fla MG, der u.a. in der Aufklärungsgruppe in der Flakabteilung eingesetzt wurde. Zusehen ist bzw. war dieses MG
37mm Flak 61K
Auch die 37 mm Flak 61 K war zunächst nur Ersatzbewaffnung für die späteren Flak-Regimenter. Obwohl diese Weltkriegswaffe in recht erheblichen Stückzahlen im Einsatz war, ist mir ausser der Wehrtechnischen Studiensammlung Rensburg kein deutsches Museum in Erinnerung, wo ich die Waffe gesehen hätte. Dafür ist sie aber in vielen Museen Russlands, der Ukraine, Polens und Tschechiens zu besichtigen

 

57 mm Flak S-60
Mit der 57 mm Flak S-60 erhielt das Flak-Regiment erstmals ein modernes Flak-Geschütz. Trotz einiger Anfangsprobleme im Koreakrieg bewährte sich diese Flak sehr gut und blieb über 20 Jahre Hauptbewaffnung unseres Regimentes. Allerdings änderte sich die Technik zur Sicherstellung der zentralisierten Feuerführung. Zunächst gehörten zum Komplex das FM-Feuerleitgerät GRS-9a (SON-9a)., das Kommandogerät 6-60 mit dem integrierten optischen E-Messer R-72. Später wurde ergänzend zur GRS-9a das ungarisch Kommandogerät E-2BD und der optische E-Messer Dja 3m gnutzt und ab 1973 kam schließlich das FM FLG RPK-1 zum Einsatz. Während das Flakgeschütz in einigen Museen ausgestelt ist, sieht es mit Entfernungsmesser, Kommandogerät und Funkmeßstation nicht so üppig aus:  

Fla SFL ZSU 57-2
Die Fla-Sfl ZUSU-57-2 wurde entwickelt, um Panzereinheiten auf dem Marsch und beim Angriff  zu decken. Später wurde diese Fla Sfl auh zur Deckung von Flugpläten verwendet. Dieses imposante Fahrzeug ist leider nicht so häufig zu sehen
23 mm Zwillingsflak ZU-23
Die 23 mm Zwillingsflak löste in den Regeiments-Fla-Einheiten die 14,5 mm Fla-MG ab, war aber eigentlich nur eine Zwischenlösung bis zur Einführung der Fla-SFL ZSU 23-4. Das FRR-11 hatte außerdem von 1979 bis 1987 je Fla Bttr. 2K12 einen Fla-Zug im Soll 2 Bestand.
Fla-SFL ZSU-23-4
Diese Fla- SFL prägte über Jahre das Bild der Truppenluftabwehr in den MSR und PR. Bei Waffenvorführungen beindruckten sie mit Feuergeschwindigkeit und Zielgenausigkeit. Erst mit Einführung der AH-64 mit PALR "Hellfire" stand Ihr ein Gegner auf dem Gefechtsfeld gegenüber, der Sie außerhalb der Reichweite der eigenen Waffen bekämpfen konnte. Leider gehört auch diese Fla-SFL eher zu den Raritäten in Deutschlands Militärmuseen  
  • MHM Dresden (Depot: ZSU-23-4 und PU-12)
  • Wehrtechnische Studiensammlung Rensburg (ZSU-23-4)
  • Panzermuseum Munster (ZSU-23-4)
  • Museum der Afghanistankämpfer Kiew im Park des Ruhms (ZSU-23-4)
  • Museum der tschechischen Landstreitkräfte Lesany (ZSU-23-4
  • Artilleriemuseum St. Petersburg (ZSU-23-4)
  • Museum der Luftverteidigung Zarja bei Moskau, (ZSU-23-4)
FRK 9K31 "Strela-1"
Der FRK 9K31 war nur im PR-11 eingesetzt und wurde aus dem Bestand der 7. PD zugeführt. Später gingen die Gefechtsfahrzeuge dann an das MSR- 17

FRK 9K32 Strela-2
Das tragbare Fla-Raketensystem 9K32 Strela 2 gehörte zur Bewaffnung der FRR-11 und der MSB in den MSR. Die Strela-Schützen des FRR-11 wurden mit im MSR-18 ausgebildet. Bisher habe ich die Strela2 in dolgenden Museen gesehen:

FRK 9K35 Strela 10
Das System Strela 10 löste in der NVA in den PR der 7. PD den FRK 9K31 ab und wurde ab 1987 schrittweise in den MSR eingeführt. Dazu wurden aus den Fla-SFL-Batterien - Fla-Raketenartilleriebatterien mit je einem Fla-SFL und einem Fla-Raketenzug. In der 11. MSD erhielt das MSR-18 noch Ende 1989 den FRK.
FRK 2K12
Der FRK 2K12 bildete von 1979 bis 1987 die Hauptbewaffung des FRR-11. Mit diesem FRK absolvierte das FRR-11 insgesamt vier Gefechtsschießen. Zur Fla-Raketenbatterie gehörten u.a. eine 1S91 (ALS), eine 9S417 (Kabine der Zielzuweisung), vier 2P25 (Startrampen), die mit je 3 Fla-Raketen 3M9 beladen werden konnten und jeweils 2 Transport-Ladefahrzeuge 2T7 für ebenfalls jeweils 3x 3M9. Wenn überhaupt, werden zum FRK in der Regel nur 2P25 ausgestellt.
FRK 9K33
1987 wurde im FRR-11 der FRK 2K12 durch den FRK 9K33 abgelöst. Damit verfügte das FRR-11 neben dem FRR-8 über das damals modernste Luftabwehrsystem der TLA. Zur Fla-Raketenbatterie gehörten neben dem Pu-12M vier SLS 9A33 mit je 6 FLa-Raketen 9M33, 2 TLF 9T217 und eine MTO. Erstaunlicher Weise gibt es doch mehrere Museen, in denen 9A33 ausgestellt sind. In St. Petersburg und in Moskau kann man die erste Ausführung mit vier Fla-Raketen (keine Container) besichtigen.
  • Wehrtechnische Studiensammlung Rensburg (9A33BM3)
  • Artilleriemuseum St. Petersburg (9A33A)
  • Museum der russ. Streitkräfte Moaskau (9A33A)
  • Flugplatzmuseum Finowfurt (9A33BM3)
  • MHM Dresdem (9A33BM3)
Funkmeßaufklärungsstationen
Aufklärungsstationen, insbesondere komplett aufgebaut, sind nur in wenigen Museen ausgestellt. Im Flak-Regiment, dem FRR sowie der Führungsbatterie des CTLA der Division kamen die P-10, P15, P18, P-19, P-40 sowie der PRW-9/17 zum Einsatz.
Weitere Museen mit Flak, Fla-MG und FlaRak